Was macht die Rutschhemmklasse aus und welche Rutschsicherheit können Sie mit Mikrozement erreichen?
Mit unserem Mikrozement schaffen Sie eine glatte und ebene Oberfläche. Da ist zu erwarten, dass Sie sich die Frage stellen, wie rutschsicher ist die Oberfläche? Hier möchte ich Ihnen gerne etwas mehr zu dem Thema erläutern.
Was ist eine Rutschhemmklasse?
Das Thema wird behandelt in technische Regel für Arbeitsstätten ASR A1.5/1,2 „Fußböden“. Da geht es um die Klassen für die Rutschhemmung von Bodenbeschichtungen. Die letzte Beschichtung auf Ihrem Mikrozement ist der Oberflächen-Siegel. Auf Böden wird ein PU-Siegel verwendet der in den meisten Fällen die Rutschhemmklasse R9 hat. Die Klassen werden in R9-R13 gestuft. Welche Rutschhemmklasse eine Oberfläche hat, wird anhand von experimentellen Messungen gewertet.
Wie wird die Rutschhemmklasse geprüft?
Das erfolgt nach DIN 51130.
Der R-Wert: Eine Oberfläche die geprüft wird, wird durch eine Person mit speziellen Schuhe gegangen. Währenddessen neigt sich die Fläche immer mehr. Sobald die Person beginnt zu rutschen oder sich unwohl zu fühlen, ist der Test beendet. Das ergibt den R-Wert. R9 erfolgt von 6-10°, R10 ab 10-19°, R11 von 19 bis 27°, R12 von 27-35° und R13 ab 35° Neigungswinkel.
Woher wissen Sie welche Klasse die Oberfläche hat und wie Sie die Rutschhemmklasse erhöhen können?
Die letztendliche Rutschhemmklasse ist vom Verarbeiter und vom gewählten Siegel abhängig. Einige Hersteller von Oberflächen-Siegel bieten spezielle Klassen an. In der Regel haben die meisten PU-Siegel nur eine R9 Klasse. Allerdings müssen Sie sich keine Sorgen machen. Denn wenn Sie der Meinung sind, die fühlen sich auf dem Boden unsicher oder der Boden ist zu rutschig, dann kann die Verarbeitung so durchgeführt, werden, dass Sie eine höhere Rutschhemmklasse und Sicherheit erhalten.
Die Verbesserung der Rutschhemmung kann direkt aber auch nachträglich erfolgen. Es entstehen keinerlei Nachteile.
Erhöhen Sie Ihre Rutschhemmklasse mit Kunststoffgranulat / Glasperlen, die Sie in die Versiegelung einstreuen oder einmischen. Mischen Sie in der Regel 2-4 % des Granulats in die Versiegelung ein, dann erhalten Sie eine raue Oberfläche auf dem Siegel. Der Siegel wirkt zudem matter und das Licht wird anderes gebrochen. Das Einstreuen kann eine ungleichmäßige Optik auf der Oberfläche verursachen. Daher empfehle ich Ihnen das Granulat in der zweiten Schicht in den flüssigen Lack zu mischen und dann sauber aufzurollen (Vorsicht nicht trocken rollen, 2-3 mal schnell drüber rollen und fertig – damit die Oberfläche schön bleibt und nicht klumpt)
Sie können die Menge des Granulates auch erhöhen, dann wird die Fläche immer rauer. Wichtig: Sie wird auch schwieriger zu reinigen!
Dezente rutschhemmende Streifen bieten sich auf Treppenkanten an: Kleben Sie dafür einfach nur einen Streifen auf den Treppen ab und rollen Sie das Granulat mit Siegel in diesen Bereich. Ziehen Sie das Klebeband ab, wenn der Siegel trocken ist. Sie können den Vorgang auch nachträglich durchführen. Dann müssen Sie abkleben, leicht anschleifen mit 300er Papier, Staub entfernen und das Granulat-Siegel-Gemisch aufrollen.